SPD Mellrichstadt mobilisierte gegen rechtsextremes Denken

24. Juni 2012

Infostand beim Mellrichstädter Stadtfest – „Gesicht-Zeigen gegen Rechts“

„Wehret den Anfängen“ ist die Mahnung der SPD Mellrichstadt, die sich höchst beunruhigt zeigt aufgrund der rechtsextremen Aktivitäten in der Region und im Speziellen in der Stadt Mellrichstadt. Bereits Anfang des Jahres initiierten die Sozialdemokraten einen runden Tisch aller Stadtratsfraktionen, da die rechten Schmierereien an Autobahn- und Eisenbahnbrücken sowie an städtischen Einrichtungen in und um Mellrichstadt aufgefallen waren. Auch den Kontakt zum DGB und zum Jugendzentrum JUZ suchte Ortsvorsitzender Matthias Kihn und seine Mitstreiter, da auch in Mellrichstadt die Jugend das spezielle Ziel der rechten Propaganda war – im Besonderen erwähnt seien hier die Aufkleber-Aktionen am Schuljahresbeginn und die verunglimpfende Sachbeschädigung an der städtischen Skateanlage erwähnt.

„Wir stellen uns massiv gegen diese menschenverachtenden Ideologien und drängen darauf, die Vorkommnisse nicht zu bagatellisieren“, mahnt der SPD-Ortsvorsitzende Matthias Kihn. „Der Ausspruch des römischen Dichters Ovid ‚Wehre(t) den Anfängen! ‘ muss die Devise der demokratischen Gesellschaft auf jedwedes rassistisches Begehren sein.“

Der SPD-Ortsverein, der aus der Geschichte der eigenen Partei heraus eine ganz spezielle Aufmerksamkeit auf nationalistisches, rechtsextremistische Entwicklungen hat, will daher seine Anstrengungen fortsetzen und erweitern, um die Bevölkerung aufzuklären und zu couragiertem Eintreten für unsere offene Gesellschaft zu motivieren. „Nicht umsonst waren es Sozialdemokraten, die am Beginn des dritten Reiches sich Hitler in den Weg stellten und bis zuletzt für die Demokratie kämpften, während alle anderen Parteien den Widerstand längst aufgegeben hatten“, erinnert der Juso-Kreisvorsitzende aus Mellrichstadt, René van Eckert, an den Sozialdemokraten Otto Wels, der noch 1933 trotz Repressalien, Drohungen und Morden mit seiner Fraktion gegen das Ermächtigungsgesetz stimmte.

Beim vergangenen Stadtfest in Mellrichstadt haben die Sozialdemokraten vor Ort einen Infostand abgehalten, bei dem die vielen Besucher des Stadtfestes sich über die Vorkommnisse informieren konnten und sich dem SPD-Ortsverein Mellrichstadt beim Protest dagegen anschließen konnten. Wortwörtlich waren die Stadtfest-Besucher aus nah und fern aufgerufen und in zahlreicher Form auch bereit, „Gesicht zu zeigen“ gegen rechtsextremes Gedankengut. Mit dem Konterfei und der Unterschrift kam so eine beeindruckende Fotokollage zusammen. „Rechtsextremes Gedankengut hat in Mellrichstadt nichts zu suchen“, waren sich die Sozialdemokraten unter anderem einig mit Alt-Bürgermeister und stellvertretendem Landrat Helmut Will (CSU), dem 1. Bürgermeister Eberhard Streit (UWM), den Alt-Stadträten Willi Schleicher (FWG) und Heinz Pallor (CSU) und den aktuellen Stadträten Walter Graumann (SPD), Edeltraut Rapp (FWG), Dr. Eberhard Clarenbach (CSU), Oliver Thiele (FWG) und Karoline Karg (SPD). Auch außerhalb Mellrichstadts fand die Aktion Anklang – so zeigten auch der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag Egon Friedel, der Ostheimer Stadtrat Dr. Wolfgang Schneider und Bad Neustadts 3. Bürgermeisterin Rita Rösch (SPD) ihr „Gesicht gegen Rechts“. Matthias Kihn: „Es freut uns natürlich, dass unser Anliegen kein reines sozialdemokratisches ist, sondern auch in anderen Parteien erkannt wird.“

Der SPD-Ortsverein freute sich über die eindrucksvolle Unterstützung, die er bei seinem Infostand quer durch alle Bevölkerungsschichten und Altersstrukturen erfuhr. „Unser Dank gilt den vielen mutigen Mitbürgern, die sich für unsere Demokratie und gegen die Aktionen der Ewiggestrigen stellen. Uns ist das Ansporn und Bestätigung, in unserem Tun nicht nachzulassen!“, freute sich Matthias Kihn, der ankündigte, die Fotokollage in nächster Zeit offiziell an den Bürgermeister zu übergeben, wie dies bei ähnlichen Aktionen in Bad Königshofen (April 2009) und Bad Neustadt (September 2009) ebenfalls erfolgte.

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