Mittendrin statt nur dabei: SPD Mellrichstadt bei der Feuerwehr

SPD bei der Feuerwehr

13. November 2015

Genossen erleben Alarmierung hautnah mit

So aufregend wie die Stippvisite bei der Feuerwehr war noch kein Besuchstermin des SPD-Ortsvereins Mellrichstadt. Denn gerade als Kommandant Steffen Rückert mit der Führung beginnen wollte, gab es Alarm.Die Genossen waren am Samstag zur Besichtigung des Feuerwehrgerätehauses in Mellrichstadt angetreten, um die Anforderungen und Herausforderungen der Feuerwehr kennenzulernen, wie es der Ortsvereinsvorsitzende, Matthias Kihn, formulierte.

Mit dabei waren die Stadträte Karoline Karg und Wolfgang Stahl sowie Egon Friedel, Fraktionsvorsitzender im Kreistag, und die Landtagsabgeordnete Kathi Petersen. Dass Partei und Feuerwehr farblich übereinstimmen, hat die Genossen natürlich gefreut; dennoch galt dieser Besuch als ausgewogen, denn die Feuerwehrführung tritt grundsätzlich in schwarzen Anzügen auf.

Wie die Feuerwehr funktioniert, konnte die Delegation dann aus nächster Nähe miterleben. Ein qualmender Topf auf einem Herd in der Mozartstraße war der Grund, dass die „kleine Schleife“ der Feuerwehr alarmiert wurde.

Die Arbeit der Feuerwehr nahezubringen, war die Absicht von Steffen Rückert und seinem Stellvertreter Benjamin Trapp. Rückert umriss kurz die rund 280-jährige Geschichte der Mellrichstädter Feuerwehr und beschrieb die anfänglichen Gerätschaften und auch Einsätze. 60 Frauen und Männer leisten heute aktiv Dienst bei der Feuerwehr Mellrichstadt. Unter der Woche stehen zehn bis 20 Leute zur Verfügung, an Wochenenden sind 25 bis 30 Kameraden einsatzbereit. Acht Fahrzeuge stehen dafür zur Verfügung. Zudem stehen die Stadtteil-Wehren aus Eußenhausen, Mühlfeld, Sondheim/Grabfeld, Roßrieth, Bahra und Frickenhausen für die Sicherheit der Bürger rund um die Uhr bereit. 51 Einsätze wurden 2015 bereits geleistet; bei 220 Terminen – dazu zählen auch Übungen, Vorbereitungen und Einsätze – waren die Feuerwehrkameraden bis dato gefordert.

Wie die Einsatzalarmierung abläuft, wollten die Genossen wissen. Denn nicht immer geht die Sirene; Alarm wird auch über Funkmeldeempfänger ausgelöst, was an diesem Nachmittag auch passiert ist. Die Delegation war erstaunt, wie schnell die Truppe einsatzbereit war. Typische Alarm- und Brandzeiten gibt es nicht, so Rückert auf Anfrage - aber heuer fanden die meisten Einsätze nachts, gegen Mitternacht, statt. Auch darüber, wie die Rettungskräfte selbst betreut werden, gab der Kommandant Auskunft. Die Aufgaben der Feuerwehr haben sich heute verändert; neben Brandeinsätzen sind heute verstärkt technische Hilfeleistungen gefordert wie etwa Personenrettung über Drehleiter, Einsätze bei Unfällen, das Beseitigen von Ölspuren und Ähnliches. Wobei auch mit dem THW und den Rettungsorganisationen zusammengearbeitet und auch -geübt wird.

Auf die Frage, was den Feuerwehrleuten selbst „unter den Nägeln brennt“, brachte Rückert das Führerscheinproblem zur Sprache. Für die Älteren gilt der Lkw-Führerschein, den auch einige Kameraden haben. Seit 2009 dürfen die Aktiven der Feuerwehren, Rettungsdienste, des Technischen Hilfswerks und des Katastrophenschutzes Einsatzfahrzeuge bis zu einer zulässigen Gesamtmasse von 7,5 Tonnen jedoch nur noch nach einer spezifischen Ausbildung führen. Das ist, trotz Zuschuss durch die Stadt, mit hohen Kosten verbunden, kritisierte Rückert.

Was noch kein Problem ist; derzeit gibt's bei der Mellrichstädter Feuerwehr noch genügend Fahrer. Aber in einigen Jahren könnten Engpässe entstehen. Das Thema Führerscheinregelung für Rettungsorganisationen will Kathi Petersen im Landtag ansprechen. Nachwuchsprobleme bei der Wehr gibt es in Mellrichstadt nicht; auch die Freistellung in Betrieben läuft hier problemlos ab; die Stadt kommt für die Ausfallzeiten auf, so der Kommandant.

Teilen