Das Wetter mag das Sommerfest des SPD-Ortsverbands einerseits gründlich verhagelt haben, andererseits sorgte es unter Umständen für reichlich Teilnehmer. Denn Landtagskandidat Matthias Kihn brachte gleich mehrfach seine Freude über die gut gefüllte Markthalle zum Ausdruck.
Text und Bild:
Eckhard Heise
Opfer der wolkenbruchartigen Niederschläge war allerdings Hauptgast Markus Rinderspacher. Der SPD-Fraktionsvorsitzende im bayerischen Landtag war auf seinem Weg von München irgendwo im Stau stecken geblieben und erreichte erst mit einer Stunde Verspätung den Ort des Geschehens. Rasch wurde der Verspätete ins Bilde gebracht, was seine Vorredner in ihren Grußworten den Zuhörern mit auf den Weg in die Wahlkabine gaben. Bundestagskandidatin Sabine Dittmar warb um Vertrauen und wies auf eine Initiative hin, mit der Nichtwähler und Unentschlossenen mobilisiert werden sollen. Bezirksrat Bernhard Ruß aus Sands sprach in erster Linie als Kommunalpolitiker und wetterte gegen die fehlende Unterstützung etwa beim Ausbau von Kindertagesstätten und Breitband.
Nach Bezirkstagskandidat Ewald Simon (Oberweißenbrunn) übernahm dann auch schon Rinderspacher das Mikrofon und bediente sich erst einmal der Person von Bernd Weiß als Zeugen einer für ihn blamablen Regierungsarbeit. Denn Weiß beschreibe in seinem Buch die CSU selbst als träg und untätig. Als Beispiele nannte Rinderspacher die für ihn verpasste Chance, bei der Energiewende eine führende Rolle zu übernehmen. Ferner beklagte der Landespolitiker eine fehlende politische Kultur der Regierungspartei und wies dabei auf die Abgeordnetenaffäre mit der Beschäftigung von Familienangehörigen. In diese Richtung zielte auch Rinderspachers Hinweis auf den Skandal der Hypo Real Estate, bei dem 3,7 Milliarden Euro vernichtet worden seien ohne dass irgendeine politische Konsequenz daraus gezogen worden sei.
Das Vorhaben einer Maut für Ausländer beschrieb Rinderspacher als den jüngsten unausgegorenen Versuch, Aufmerksamkeit zu erhaschen. Damit endeten auch schon die Statements und der Gast wanderte von Tisch zu Tisch, um das Gespräch mit der Basis zu finden, wie Kihn in seinen Eröffnungsworten zu Anfang angekündigt hatte.