In der vergangenen Woche besichtigte der Mellrichstädter SPD-Ortsverein das neue Seniorenwohnheim der Lebenshilfe am Hainberg. Dazu war die Bundestagsabgeordnete Susanne Kastner (SPD) der Einladung des Ortsvereins gefolgt und nach Mellrichstadt gekommen. Weil Kastner am offiziellen Eröffnungstag, am 7. Oktober, aus terminlichen Gründen nicht dabei war, wurde nun mit diesem Besuch die Gelegenheit wahrgenommen, Informationen über das Projekt, die Leistungen und die Konzeption aus erster Hand einzuholen. Jens Fuhl, Geschäftsführer der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld e. V. führte die Gruppe und erläuterte das Konzept des neuen Hauses am Hainberg.
24 Plätze bietet das Heim, in dessen Innenräumen es – so Fuhl stolz – „ein bisschen wie in einem Hotel aussieht“. 23 Plätze sind bereits belegt, so Fuhl. Bei der Konzeption wurde Wert darauf gelegt, dass jeder mit jedem am Tisch sitzen kann; eine räumliche Abtrennung einzelner Gruppen in den Gemeinschaftsräumen gibt es nicht.
Auch durch die Küche und Haustechnik-Räume wurden die Besucher geführt. MdB Kastner interessierte sich sehr für die zur Unterstützung der Gasheizung installierte Solartechnik. Bei dem hohen Warmwasserbedarf rechnet sich diese auf dem Dach installierte Anlage allemal, so Fuhl. Ganz fertig ist die Wohnanlage noch nicht. Im Außenbereich ist noch einiges geplant. So soll im Park tatsächlich ein „Seniorenspielplatz“, ein „Fitnessplatz für alle möglichen Leut’“ und natürlich ein Kinderspielplatz entstehen. Fuhl hofft, dass der Stadtrat demnächst „grünes Licht“ gibt. Und weil SPD-Stadtrat Walter Graumann in der Besichtigungsgruppe dabei war, ist dieser Hinweis von Fuhl gleich an die „richtige Adresse“ geleitet worden.
Ziel dieser öffentlich zugänglichen Plätze ist, „dass die Leute zu uns kommen und mit unseren Leuten Kontakt aufnehmen“, unterstreicht Fuhl. Wobei auch das Franziska-Streitel-Heim mit eingebunden ist. Außerdem hat Fuhl die Vision, dass auch Veranstaltungen evtl. auf einer kleinen Konzertbühne geboten werden können.
Die unergründlichen Pflegestufen-Vorschriften, ein Hin und Her beim Personalbedarf missfällt auch Susanne Kastner. Ein Thema, das auch Jens Fuhl und die Lebenshilfe bewegt. Der vermeldete, dass inzwischen auch während der Laufzeit einer Pflegestufen-Verhandlung eine Umstufung des Personals möglich ist. SPD, Kastner und die Lebenshilfe erhoffen sich, dass die neue Vorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe, die frühere Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, laut Fuhl „die richtige Frau am richtigen Platz“ für weitere Bewegung und Entwirrung einsetzt. Und scherzend meinte Fuhl, dass wenn die SPD die nächste Bundestagswahl gewinnt, die Lebenshilfe doppeltes Glück hätte. Denn dann wäre der Einfluss von Frau Schmidt auf die Regierung noch größer und somit könnten die Belange der Lebenshilfe mehr berücksichtigt werden.
MdB Kastner wollte keine Prognose zur nächsten Bundestagswahl abgeben. Aber wenn es auf eine große Koalition hinausliefe, wäre dies eigentlich laut Kastner „für die SPD die Höchststrafe“. Abschließend dankte der Vorsitzende des SPD-Orstvereins, Matthias Kihn, Jens Fuhl für die Führung und versicherte weiterhin die Unterstützung der SPD für die Lebenshilfe auf kommunaler sowie auch auf allen anderen politischen Ebenen. Geschäftsführer Fuhl dankte seinerseits dem Ortsverein für den Besuch, den er als Auszeichnung für das Haus wertete.